Beiträge
Schwangerschaft & Geburt
individuelle und intensive mentale Begleitung und Vorbereitung
Kinderwunschberatung
-
Blockadenlösung
-
Stressbewältigung
-
Unterstützung und Begleitung auf dem Weg schwanger zu werden
Mentale Geburtsvorbereitung mit Hypnose
-
Stress- und Angstbewältigung
-
Umgang mit Schmerzen durch Selbsthypnose
Mentale, supportive und psychologische Begleitung nach der Schwangerschaft
-
Entspannt sein im Wochenbett und danach stressfei bleiben können
-
Den neuen elterlichen Rythmus finden - Umgang mit neuen Situationen, mit schwierigen Situationen
-
Thema "Stillen können" und "wollen", mentale Begleitung, Blockadenlösung
Begleitung nach einer glücklosen Schwangerschaft
-
Trauer nach einer Fehl- oder Totgeburt
-
Abschied nehmen können
-
Trauer nach Schwangerschaftsabbruch
-
Kinderwunsch abschließen
-
Abschied vom Kinderwunsch
-
Einen neuen Lebensweg entdecken
-
ADHS
Kennen Sie folgende Probleme von sich?
- Leiden Sie unter Konzentrationsschwierigkeiten und geben schnell auf?
- Machen Sie viele Flüchtigkeitsfehler, achten wenig auf Sorgfalt und Details?
- Fällt es Ihnen schwer, anderen zuzuhören, wenn diese länger reden?
- Verlegen, verschusseln und vergessen Sie Alltagsgegenstände oder Termine?
- Können Sie schlecht still sitzen und werden dabei innerlich unruhig?
- Bewegen Sie ständig Stifte oder andere Gegenstände in Ihren Händen oder wippen mit den Füßen?
- Platzen Sie mit Antworten oder Erläuterungen heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt wurde?
- Machen Sie häufig Dinge, ohne die Konsequenzen zu bedenken?
Beeinträchtigte Aufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität können auch im Erwachsenenalter auf eine Hyperkinetische Störung hinweisen (auch bezeichnet als Aufmerksamkeit-Defizit und Hyperaktivitäts-Syndrom).
Alexithymie
Alexithymie ist der Fachbegriff für Gefühlsblindheit. Gemeint ist damit, dass es Menschen schwer fällt Gefühle bei sich und anderen wahrzunehmen und zu benennen. Häufig spüren die Betroffenen stattdessen diffuse körperliche Anspannungen oder Erregungen wie z.B. Herzrasen. Personen mit Alexithymie sind rational und legen Wert auf Fakten. Weil die emotionalen Bedürfnisse der Mitmenschen nicht entsprechend erkannt und berücksichtigt werden, entstehen Konflikte und Irritationen. Um nicht aufzufallen, haben viele Betroffene gelernt, die Reaktionen ihres Umfeldes zu kopieren.
Von Alexithymie sind ungefähr 10% der Bevölkerung betroffen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Gefühlsblindheit keine Erkrankung darstellt, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal, das unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Dementsprechend leidet nicht jeder Betroffene unter der Alexithymie. Es kann jedoch die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung steigern. Wenn Betroffene merken, dass sie im Alltag, Beruf oder Beziehungen aufgrund ihrer rationaleren Herangehensweise immer wieder Schwierigkeiten erleben, kann eine Behandlung helfen.
Angst und Phobie
Jeder hat schon einmal Angst verspürt. Angst ist wichtig, um uns vor Gefahren zu schützen und zu warnen. Sobald eine Situation als Bedrohung wahrgenommen wird, reagiert der ganze Körper, um auf die Gefahr reagieren zu können. Hierbei kommt es z.B. zu Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüchen, Durchfall, Schwindel, Mundtrockenheit oder einem schnellen Atem.
Allerdings kann das Gefühl der Angst auch in Alltagssituationen auftreten, wenn objektiv keine Bedrohung vorliegt (z. B. beim Fahrstuhlfahren oder beim Anblick von Spinnen). Genauso können Gedanken oder körperliche Reaktionen starke Ängste hervorrufen. Wenn diese Ängste das Leben beeinträchtigen, spricht man von einer Angststörung. Angsterkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Etwa 10% der Allgemeinbevölkerung sind davon betroffen.
Zu den Angststörungen zählen:
-
Spezifische Phobie:
Bei einer spezifischen Phobie tritt die Angst vor genau beschreibbaren Objekten oder Situationen auf. Dies betrifft häufig Tiere, Umweltphänomene (z.B. Wasser, Gewitter), den Anblick von Blut, Verletzungen oder Spritzen sowie spezielle Situationen (z.B. enge Räume, Zahnarzt). Wenn möglich, werden diese angstbesetzten Objekte oder Situationen vermieden. Bereits die Erwartung mit dem Objekt oder der Situation konfrontiert zu werden, kann eine Angstreaktion auslösen. Die Angst kann sich bis zu einem Panikanfall steigern. Obwohl Menschen mit einer spezifischen Phobie bewusst ist, dass die Angst unangemessen ist, können Sie die Angst nicht unterdrücken. Aus diesem Grunde vermeiden sie, wenn es möglich ist, angstauslösende Situationen.
-
Panikstörung und Agoraphobie:
Während einer Panikattacke kommt es zu völlig unerwarteten intensiven Angstreaktionen, die von zahlreichen körperlichen Reaktionen begleitet wird. So spüren Menschen, die eine Panikattacke erleiden z.B. Atemnot, Brustschmerzen, Zittern, Herzklopfen, Schwindel, Schwitzen, Kribbeln in Armen oder Beinen, sowie Hitze- oder Kälteschauer. Aufgrund der starken körperlichen Reaktionen kommen viele Betroffene nicht auf die Idee, dass es sich um eine Angsterkrankung handeln könnte. Vielmehr befürchten Sie, dem Tode nahe zu sein, ohnmächtig zu werden, einen Herzinfarkt zu haben oder andere bedrohliche Folgen. Aus diesem Grund wird häufig der Notdienst oder Arzt aufgesucht.
Treten vermehrt Panikattacken auf und führen zu einer deutlichen Beeinträchtigung, spricht man von einer Panikstörung. Oft entwickelt sich im Laufe der Erkrankung eine Agoraphobie. Hierbei kommt es zu einer „Angst vor der Angst“. Es entwickelt sich die Befürchtung, eine Panikattacke in der Öffentlichkeit zu erleiden und nicht flüchten zu können oder nur unter schwierigen oder peinlichen Umständen aus der Situation zu kommen. Deswegen werden Menschenansammlungen, Reisen mit dem öffentlichen Nahverkehr, weite Plätze oder geschlossene Räume vermieden oder nur mit Begleitung aufgesucht.
-
Soziale Phobie:
Eine Soziale Phobie äußert sich in der Befürchtung, die Aufmerksamkeit anderer Menschen auf sich zu ziehen, indem man sich ungeschickt oder peinlich verhält. Menschen, die unter einer sozialen Phobie leiden, haben die Angst, dass andere sie für dumm, nicht normal oder schwach halten. Um dieser Bewertung zu entgehen, werden soziale Situationen vermieden. Oft betrifft dies das Sprechen oder Schreiben in der Öffentlichkeit, das gemeinsame Essen oder die Teilnahme an Feiern und Konferenzen. Wenn eine Vermeidung nicht möglich ist, kommt es zu körperlichen Angstreaktionen, wie Erröten, Zittern oder Magen-Darmbeschwerden.
-
Generalisierte Angststörung:
Kennzeichnend für eine generalisierte Angststörung sind viele Sorgen und Ängste über alltägliche Angelegenheiten. Die ständigen Sorgen führen zu einer Übererregung des Nervensystems. Dadurch kommt es zu Schlafstörungen, Muskelverspannungen, Unruhe oder Beklemmungsgefühlen. Die Sorgen treten in verschiedenen Situationen auf und betreffen mehrere Bereiche. Typische Gedanken sind: „Mein Partner verspätet sich. Ist ihm etwas passiert?“, „Ich könnte im Beruf etwas falsch machen!“, „Kann ich in Zukunft noch meine Rechnungen bezahlen?“ Menschen, die unter einer generalisierten Angststörung leiden, können diese Sorgen nicht bewusst abstellen. Zudem beginnt das sich Sorgen machen sehr schnell, z.B. beim Lesen eines Artikels über Verkehrsunfälle. Dabei werden schnell Katastrophenszenarien ausgemalt und von einer Sorge zur nächsten Sorge gesprungen. Um die Sorgen zu vermeiden, kommt es oft zur Rückversicherung. So wird z.B. der Partner angerufen, um nachzufragen ob alles in Ordnung ist oder Listen geführt, um nichts zu vergessen.
Autismus
Autismus (Frühkindlicher Autismus, Autistische Störung, Asperger Syndrom usw.) ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, der komplexe Störungen des zentralen Nervensystems zugrundeliegend.
Autismus wird oftmals auch als „unsichtbare Behinderung“ bezeichnet. Hiermit werden die zugrundeliegenden Besonderheiten in der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung angesprochen. Qualitative Beeinträchtigungen der zwischenmenschlichen Beziehungen; Beeinträchtigungen in der Kommunikation und Phantasie; Ein deutlich eingeschränktes Repertoire von Aktivitäten und Interessen. Kinder mit Autismus können zunächst keine Geste, kein Lächeln, kein Wort verstehen. Sie können zu anderen Personen, selbst zu den eigenen Eltern, kein normales Verhältnis herstellen. Sie ziehen sich zurück, kapseln sich "autistisch" ab – daher der Name! Jede Veränderung in ihrer Umwelt kann sie stark erregen. Kinder mit Autismus können nicht "normal" spielen und benutzen ihr Spielzeug in immer gleicher, oft zweckentfremdeter Art und Weise. Sie entwickeln Stereotypien: z. B. Drehen und Kreiseln von Rädern, Rieseln mit Sand, Wedeln mit Fäden oder Papier.
Zu den Stärken autistischer Menschen gehören unter anderem eine hohe Konzentrationsfähigkeit, Wahrheitsliebe, logisches & kreatives Denken, sowie eine ausgeprägte Detailgenauigkeit. Zudem können sensorische Besonderheiten vorliegen. So können Betroffene sehr empfindlich für bestimmte Gerüche, Farben, Berührungen oder Geräusche sein. Menschen mit Autismus haben häufig vom Säuglingsalter an Probleme beim Essen und Schlafen und entwickeln selbststimulierende Verhaltensweisen, die bis zur Selbstverletzung reichen können. Oft treten auch Fremdaggressionen in schwerer Form auf. Sie bestehen zwanghaft auf ganz bestimmte Ordnungen oder können ihre Bezugspersonen zur Verzweiflung bringen durch exzessives Sammeln bestimmter Gegenstände, durch ihre Weigerung, bestimmte Kleidung zu tragen, durch Wiederholung immer derselben Verhaltensweisen oder sprachlichen Äußerungen. Viele haben kein Gefahrenbewußtsein. Ein großer Teil der autistischen Menschen lernt nicht sprechen
Die wichtigsten Symptome der autistischen Störung sind in ihrem Ausprägungsgrad jeweils unterschiedlich.
Schlafstörungen
Für den Menschen hat der Schlaf viele wichtige Funktionen. So ist der Schlaf wichtig, um sich körperlich zu erholen, bedeutsame Erfahrungen im Gedächtnis zu speichern und Problemlösungen zu entwerfen. Des Weiteren spielt ausreichend Schlaf eine wichtige Rolle für die Funktion des Immunsystems und für regenerative Prozesse des Stoffwechsels. Während des Schlafes durchläuft der Mensch vier verschiedene Phasen. Diese dauern insgesamt ca. 90 Minuten und wiederholen sich mehrmals während des Schlafes. In dieser Zeit nehmen die Muskelspannungen, die Herz- und Atemfrequenz ab. Zudem sinken der Blutdruck und die Körpertemperatur. Wieviel ein Mensch schlafen sollte, ist schwer zu beantworten. Da das Schlafbedürfnis individuell unterschiedlich ist und von Gewohnheiten und Alter abhängen. Der Richtwert für ein gesundes Schlafsoll liegt bei ungefähr 7 Stunden.
Schlafstörungen sind relativ weit verbreitet und treten bei 4-22% der Bevölkerung auf. Ein dauerhaft unerholsamer Schlaf bzw. eine Schlafstörung kann zu Leidensdruck und zur Abnahme von Gedächtnisleistungen führen. Zudem begünstigt es die Entstehung vielfältiger Erkrankungen, wie arterieller Hypertonie, Substanzmissbrauch oder Störungen der Blutzuckerregulation.
Dyssomnien
Als Dyssomnien bezeichnet man Ein- und Durchschlafstörungen mit einer erhöhten Tagesmüdigkeit. Sie sind nicht auf organische Erkrankungen als Ursache zurückzuführen. Dyssomnien werden unterteilt in:
Nichtorganische Insomnien: Hierbei wird nicht die gewünschte Dauer und Qualität des Schlafes erreicht. Dies äußert sich innerhalb eines Monats mindestens drei Mal pro Woche durch Schwierigkeiten einzuschlafen oder durchzuschlafen oder in Form eines morgendlichen Früherwachens.
Nichtorganische Hypersomnie: Obwohl in der Nacht ausreichend geschlafen wurde, tritt bei der Hypersomnie fast täglich eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit auf.
Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus: Hierbei fällt es den Betroffenen schwer, in den von der Umgebung erwünschten Bettzeiten, zu schlafen. Dadurch kommt es zu ausgeprägter Müdigkeit am Tage und einem entsprechenden Leistungsabfall. Betroffen hiervon sind häufig Schichtarbeiter.
Parasomnien
Bei den Parasomnien ist die Qualität des Schlafes beeinträchtigt. Hierzu zählen:
Somnambulismus (Schlafwandeln): Das Schlafwandeln tritt meistens in der ersten Nachthälfte auf. Hierbei wird das Bett verlassen, ohne sich später daran zu erinnern. Auf Ansprache reagiert der Betroffene kaum und ist nur unter Schwierigkeiten zu wecken.
Pavor nocturnus: Der Betroffen hat in der ersten Nachthälfte eine Angstattacke und setzt sich mit einem lauten Schrei auf. Manchmal rennen die Betroffenen auch zur Tür, verlassen dabei aber nicht den Raum. Auch gutes Zureden beruhigt die Betroffenen nicht. Am nächsten Tag können sie sich nicht oder nur bruchstückhaft daran erinnern.
Albtraum: Bei einem Albtraum kommt es zu einem sehr lebhaften und furchteinflößenden Traum. Im Traum ist häufig das eigene Leben, die Sicherheit oder Selbstachtung bedroht. Der Betroffene schreckt aus dem Schlaf hoch, ist schnell orientiert und kann sich detailliert an seinen Traum erinnern. Häufig kommt es zu einer Wiederholung des selben Albtraumthemas.
Organische Schlafstörungen
Hierzu zählen Schlafstörungen, bei denen eine körperliche Ursache zugrunde liegt. Die bekanntesten organischen Schlafstörungen sind:
Restless-Legs-Syndrom: Dieses Syndrom äußert sich in unwillkürlichen Zuckungen, Missempfindungen und Schmerzen in den Beinen und in seltenen Fällen in den Armen. Diese treten im Ruhezustand abends oder nachts im Bett auf. Die Unruhe in den Beinen bessert sich durch Bewegungen. Jedoch werden durch das Aufstehen und Umhergehen die Einschlafversuche unterbrochen, wodurch die betroffene Person tagsüber müde ist.
Narkolepsie und Kataplexie: Diese Erkrankung zeichnet sich durch ein ständiges Gefühl von Müdigkeit und durch Einschlafattacken aus. Später können verschiedene Symptome hinzukommen. Hierzu zählt z.B. die Kataplexie. Dabei kommt es zur Muskelschwäche teilweise auch zum Hinstürzen ohne Bewusstseinsverlust. Diese Muskelschwäche ist an Emotionen gebunden. Des Weiteren sind Lähmungen für einige Minuten nach dem Aufwachen möglich. Beim Einschlafen können sehr lebhafte Sinneswahrnehmungen auftreten. Im Verlauf der Erkrankung kommt es oft zu Wachzeiten in der Nacht.
Schlafapnoe-Syndrom: Durch Atempausen während des Schlafens von mindesten 10 Sekunden kommt es zum lauten Schnarchen. Hierbei kommt es zu Schlafunterbrechungen mit einem reduzierten Tiefschlaf und Schlafmangel. In Folge dessen klagen Betroffene über eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit. Zusätzlich können Kopfschmerzen, Potenzstörungen, depressive Verstimmungen und Konzentrationsschwierigkeiten auftreten. Langfristig steigt das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen.
Burnout
Der Begriff Burnout stammt aus dem englischen und bedeutet „ausgebrannt sein“. Aufgrund einer andauernden Belastung kommt es zur geistigen, körperlichen und emotionalen Erschöpfung. Dadurch sind die Betroffenen, die an einem Burnout leiden, nicht mehr oder kaum noch in der Lage, die an sie gestellten Anforderungen zu bewältigen. Häufig geht ein Burnout mit einem Gefühl der inneren Leere, Anspannung, Unruhe, Angst und Schlafproblemen einher. Auch das Selbstwertgefühl und die Lebensfreude nehmen während eines Burnouts ab. Dies kann sich bis hin zu Suizidgedanken steigern. Die Betroffenen sind auch während des Wochenendes und im Urlaub nicht mehr in der Lage zu entspannen. Zudem ist der Tag von einer dauerhaften Müdigkeit geprägt. In der Folge treten Konzentrationsschwierigkeiten, Muskelverspannungen und sozialer Rückzug auf. Emotional kann sich ein Burnout in Reizbarkeit, Frustration und Zynismus äußern. Aufgrund der dauerhaften Stressbelastung können Folgeerkrankungen auftreten, wie ein erhöhter Blutdruck, Tinnitus, chronische Schmerzen oder Substanzmissbrauch.
Ein Hoch oder Tief kennt jeder mal. Wenn sich dieser Stimmungszustand jedoch nicht über längere Zeit ändert und die Lebensqualität massiv beeinträchtigt, kann eine Depression vorliegen.
Depression
Depressionen sind dadurch gekennzeichnet, dass der Betroffene sich niedergeschlagen fühlt, viel grübelt, sich erschöpft fühlt, keine Freude mehr hat und seinen Interessen nicht mehr nachgeht. Auch das Denken verändert sich. Der Betroffene leidet unter Schuldgefühlen oder fühlt sich wertlos. Es kann zu Konzentrationsschwierigkeiten kommen, es wird vieles vergessen oder es fällt schwer Entscheidungen zu treffen. Der Betroffene sieht seine Zukunft schwarz. Dies kann bis zum Suizid führen. Eine Depression kann sich auch körperlich bemerkbar machen. Der Betroffene verliert sein sexuelles Interesse, es entsteht eine innere Unruhe, der Appetit verändert sich und es kommt zu Schlafstörungen oder einem morgendlichen Früherwachen.
Depressionen können als einzelne Episoden, wiederholte Episoden (rezidivierend) oder zusammen mit Manien als sogenannte Bipolare Störungen auftreten. Chronische leichte depressive Symptome sind kennzeichnend für eine Dysthymia. Wenn über mindestens zwei Jahre leichte depressive und hypomanische Phasen auftreten, wird das Zyklothymia genannt.
Depressionen sind relativ häufig. Untersuchungen gehen davon aus, dass zwischen 5-18% in der Bevölkerung mind. einmal im Leben daran leiden. Von bipolaren Störungen sind ungefähr 2% der Bevölkerung betroffen.
Viele Menschen kennen Momente, in denen sie sich einsam und von aller Welt verlassen fühlen. Sie beschäftigen dann Gedanken daran, niemanden zu haben, der sich wirklich für sie interessiert. Diese Einsamkeitsgefühle sind jedoch zumeist vorübergehender Natur, z.B. wenn eine Partnerschaft zu Ende geht oder sie sich unverstanden oder ausgeschlossen fühlen. Sie erleben in anderen Momenten wieder Zugehörigkeit, Freude und Stolz sowie Momente, in denen sie sich gut integriert und bei anderen sicher aufgehoben fühlen.
Wenn Einsamkeitsgefühle zu einem länger anhaltenden Zustand werden und wir das Zutrauen in uns verlieren, Kontakt, Austausch und soziale Einbindung herzustellen, ist dies meistens außerdem verbunden mit Gefühlen wie Trauer, Angst, Scham, Wut und Hoffnungslosigkeit. Manchmal wissen wir auch nicht, wie wir Anschluss an andere Menschen bekommen können und eine Kontaktaufnahme zu anderen gestalten können. Dann wird das Gefühl der Einsamkeit hinderlich und für uns quälend.
Essstörungen
Essen ist für den menschlichen Körper lebensnotwendig. Darüber hinaus befriedigt Essen seelische Bedürfnisse. Wir trösten uns, verwöhnen uns oder belohnen uns mit Essen. Auch im familiären und gesellschaftlichen Kontext kommt dem Essen eine große Rolle zu. So zeigen wir mit dem gemeinsamen Essen die Verbundenheit zu anderen. Unter dem Begriff Essstörungen werden Erkrankungen zusammengefasst, bei denen Betroffene sich ständig mit ihrem Körpergewicht und den Möglichkeiten dieses zu reduzieren beschäftigen. Durch die intensive Angst, dick zu sein oder zu werden, leidet das Selbstwertgefühl. Hierdurch wird das Essen nicht mehr frei und unbeschwert genossen, sondern geht mit Schuld-, Versagens- und Schamgefühlen einher.
Man unterscheidet in folgende Essstörungen:
Anorexia nervosa (Magersucht)
Das Hauptsymptom einer Anorexia nervosa ist starkes Untergewicht, das durch strenges Hungern, viel Sport, Erbrechen oder dem Missbrauch von Abführmitteln und Appetitzüglern selbst herbeigeführt wird. Trotz des erheblichen Untergewichts empfinden sich Menschen, die an einer Anorexia nervosa leiden als unakzeptabel dick. Das Selbstwerterleben ist stark an das Körpergewicht gekoppelt und die Gedanken kreisen um die Themen Essen, Kalorien, Lebensmittel und Ernährung. Es kann zu Ritualen kommen, wie langes Kauen, das Essen in kleinste Stückchen zerteilen oder dem Verstecken und Horten von Lebensmitteln.
Aufgrund der Mangelernährung können viele körperliche Probleme auftreten bis hin zum Tod. So kann es u.a. zum Ausbleiben der Monatsblutung, Frieren, Herzrhythmusstörungen, Haarausfall kommen. Anorexia nervosa betrifft überwiegend Frauen. Häufig beginnt die Erkrankung in der Pubertät. Zwischen einem halben bis ein Prozent der Bevölkerung sind von der Magersucht betroffen.
Bulimie (Ess-Brech-Sucht)
Die Bulimie ist durch regelmäßige Heißhungerattacken gekennzeichnet. Hierbei werden innerhalb kürzester Zeit große Mengen an Nahrung verzehrt, während derer einen Kontrollverlust stattfindet. Nach einem Essanfall beherrschen Schuld- und Schamgefühle die Gedanken. Um nicht zuzunehmen werden Gegenmaßnahmen unternommen. So werden Strategien wie Erbrechen, viel Sport treiben, Fasten oder die Einnahme von Abführmitteln eingesetzt. Körperliche Folgen sind häufig. So kann es u.a. zu einem Kalium- und Magnesiummangel, einer Reizung der Speiseröhre, Karies oder einer Nierenschädigung kommen.
Die Bulimie ist mit ca. 1,5 Prozent in der Bevölkerung häufiger als die Anorexia nervosa. Dennoch bleibt sie oft unerkannt. Frauen sind häufiger als Männer betroffen. Das Erkrankungsalter liegt meisten zwischen dem 20. bis 30. Lebensjahr. In 1/3 der Fälle findet sich eine Anorexia nervosa in der Vorgeschichte.
Binge-Eating-Störung
Kennzeichnend für eine Binge-Eating Störung sind Essanfälle. Dabei nimmt die betroffene Person deutlich mehr Nahrungsmittel zu, als die meisten Menschen es unter ähnlichen Umständen täten. Während eines Essanfalls erleben die Betroffenen einen Kontrollverlust und essen, obwohl kein Hungergefühl besteht. Aus Scham essen die Betroffenen meistens allein. Nach der verzehrten Mahlzeit besteht ein großer Leidensdruck, der einhergeht mit Niedergeschlagenheit, Schuld- und Ekelgefühlen. Es finden keine systematisch eingesetzten Gegenmaßnahmen statt, wie z. B. Erbrechen oder der Missbrauch von Diuretika.
Frauen sind von der Binge-Eating-Störung etwas häufiger als Männer betroffen. Insgesamt wird von ca. 2% Betroffenen ausgegangen. Damit ist die Binge-Eating-Störung eine der häufigsten Essstörungen. In ca. 2/3 der Fälle geht die Binge-Eating-Störung mit Adipositas (starkem Übergewicht) einher.
Sucht
Bestimmte Substanzen, wie Alkohol, Medikamente, Tabak und andere Drogen haben ein Suchtpotential. Daraus folgt, dass der Konsum dieser Substanzen schrittweise in eine Abhängigkeit führen kann. Eine Abhängigkeit äußert sich in einem starken Verlangen (craving), die Substanz zu konsumieren. Der Körper gewöhnt sich im Laufe der Zeit an die Substanz, weswegen größere Mengen eingenommen werden müssen, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Wird die Substanz nicht zugeführt, reagiert der Körper mit Entzugserscheinungen (zittern, depressive Verstimmungen, schwitzen, Schlafstörungen usw.). Um die Substanz zu konsumieren oder zu beschaffen, vernachlässigt der Betroffene andere Interessen und konsumiert trotz nachweisbarer schädlicher gesundheitlicher oder sozialer Folgen weiter.
Als Folge der Sucht können vielfältige körperliche Erkrankungen auftreten. Aber auch die Psyche kann sich verändern. Es kann zu Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisstörungen, Ängsten, Suizidgedanken, Halluzinationen oder Gefühlsschwankungen kommen. Auch im beruflichen und sozialen Bereich können Probleme auftauchen, die manchmal mit einem Jobverlust oder einer Trennung einhergehen.
Sexuelle Störung
Sexuelle Störungen treten sehr häufig auf. Man geht davon aus, dass mehr als 15% der Patienten in Arztpraxen davon betroffen sind. Sexuelle Störungen haben alle gemeinsam, dass die angestrebte sexuelle Beziehung nicht befriedigend erlebt werden kann. Eine sexuelle Störung hat Auswirkungen auf die Partnerschaft. Aber auch Probleme in der Beziehung können zu sexuellen Problemen führen. Der sexuelle Prozess besteht dabei im Allgemeinen aus vier Phasen. Es beginnt mit der Appetenz-Phase, in der es zu Phantasien über sexuelle Aktivitäten kommt oder sich das Verlangen einstellt. Anschließend kommt es zur Erregungsphase und geht über in die Orgasmus-Phase mit dem Höhepunkt der sexuellen Lust. Darauf folgt die Entspannungs-Phase mit dem Gefühl muskulärer und allgemeiner Entspannung und Wohlbefinden. In jeder dieser Phasen kann es zu Schwierigkeiten kommen:
Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen:
Hierbei kommt es zu einem Libidoverlust. Ein Mangel an sexuellem Verlangen schließt eine sexuelle Befriedigung und Erregung nicht aus. Jedoch werden sexuelle Aktivitäten selten initiiert.
Sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung:
Hierbei wird sexuelle Aktivität vermieden, weil es eine intensive Furchtreaktion auslöst (sexuelle Aversion). Es kann aber auch sein, dass die sexuelle Aktivität stattfindet. Hierbei können alle sexuelle Reaktionen, einschließlich Orgasmus, erfahren werden. Jedoch findet die sexuelle Aktivität ohne entsprechende Lust statt (mangelnde sexuelle Befriedigung).
Versagen genitaler Reaktionen:
Männer haben hierbei Schwierigkeiten, eine für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr notwendige Erektion zu erlangen oder aufrecht zu erhalten. Bei Frauen ist zu wenig oder gar keine vaginale Lubrikation vorhanden.
Orgasmusstörungen:
Das Problem ist ein gänzlich fehlender oder verzögerter Orgasmus. Dies kann alle Situationen betreffen. Die Orgasmusstörung kann allerdings auch nur in spezifischen Situationen auftreten.
Ejaculatio praecox:
Es kommt zum vorzeitigen Samenerguss, so dass das sexuelle Zusammensein nicht genossen werden kann.
Nichtorganischer Vaginismus:
Aufgrund einer verkrampften Scheide ist das Eindringen des Penis nicht möglich oder sehr unangenehm. Für die Diagnose müssen organische Ursachen ausgeschlossen sein.
Nichtorganische Dyspareunie:
Der oder die Betroffene erleben Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs. Diese Schmerzen können nicht auf eine körperliche Erkrankung zurückgeführt werden.
gesteigertes sexuelles Verlangen (Sexsucht/Hypersexualität):
Ein ständiges Verlangen nach intimen Kontakten, exzessive Selbstbefriedigung und der Konsum von Pornografie mehrere Stunden am Tag sind die typischen Symptome der Hypersexualität. Die Sexsucht, wie die Hypersexualität im allgemeinen Sprechgebrauch genannt wird ist keine Krankheit im engeren Sinne, wird von den Betroffenen aber als solche erlebt, da häufig ein Gefühl des Kontrollverlustes und Leidensdruck entstehen. Der Begriff Sexsucht ist irreführend, da sich die Hypersexualität von einer Sucht deutlich unterscheidet. Je nach Ausprägung des Verhaltens, kann man eher von einem Zwang oder einer Impulskontrollstörung sprechen. Die Betroffenen können ihr Sexualverhalten nicht mehr steuern und vernachlässigen oftmals darüber ihre übrigen Interessen. Der Alltag und vor allem die Partnerschaft leiden unter der Hypersexualität. Als Ursachen sind häufig eine unzureichende emotionale Ausdrucksmöglichkeit und Schwierigkeiten mit Intimität und Nähe vorhanden.
Zwangsstörung
Viele unserer alltäglichen Verhaltensweisen verlaufen routiniert und ohne unser besonderes Zutun ab. Dieses automatisierte Verhalten entlastet unser Gehirn – denn wir benötigen dafür kaum Anstrengungen. Auch schädigende oder unangenehme Verhaltensweisen laufen bei manchen Menschen wie automatisiert ab. Ohne bewusste Einflussnahme können Tics entstehen (blinzeln, räuspern, klatschen, winken, an den Haare zupfen) oder das Aussprechen von Dingen, die wir eigentlich lieber für uns behalten hätten. In solchen Fällen leiden wir unter wie automatisiert ablaufenden Abweichungen unseres Verhaltens.
Andere Beispiele sind jähzorniges Verhalten; schnelles Aufgeben; Schusseligkeit; Mühe, Aufgaben zu planen und zu Ende zu bringen; Unbeständigkeit von beruflichen und sozialen Bindungen. Auch kann es sein, dass wir immer wieder gegen Regeln und Normen verstoßen und unter den Konsequenzen unseres Verhaltens leiden. Manchmal passiert es auch, dass wir unsere positiven Gefühle aus selbstschädigenden oder riskanten Aktivitäten ziehen (Drogen, ungesundes Essverhalten, Glücksspiel, Fremdgehen, Risikoverhalten) und wir es trotz des Wissens, dass es uns schadet, nicht unterlassen können.
Viele Menschen kontrollieren lieber zwei Mal, ob sie die Tür verschlossen haben oder zählen die Stufen beim Treppensteigen. Bei Zwangserkrankungen führen solche Gewohnheiten und Rituale jedoch zu einer enormen Lebensbelastung. Hierbei leidet der Betroffene unter aufdringlichen Gedanken oder dem Drang bestimmte Handlungen auszuführen. Sie selber empfinden diese Gedanken oder Handlungen als überflüssig und unsinnig, können sich dem allerdings nicht entziehen.
Bei Zwangserkrankungen wird unterschieden, ob Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen im Vordergrund stehen:
Zwangsgedanken werden als bedrohlich, moralisch verwerflich oder quälend erlebt. Sie gehen immer mit Angst und Anspannung einher. Zwangsgedanken handeln häufig von Aggressionen, Verunreinigungen, Symmetrie, religiösen oder sexuellen Themen. So kann ein Betroffener z.B. die Befürchtung hegen, sein eigenes Kind zu verletzen. Eine andere Form von Zwangsgedanken ist der Grübelzwang. Hierbei kann der Betroffene häufig keine Entscheidung mehr treffen, weil endlos über die Konsequenzen von verschiedenen Alternativen nachgedacht wird. Um die Zwangsgedanken zu neutralisieren, führen viele Betroffene Rituale in Gedanken (z.B. innerlich bestimmte Worte wiederholen) oder als Handlung aus.
Zwangshandlungen sind Verhaltensweisen, die immer wieder in einer ritualisierten Form ausgeführt werden müssen. Oft werden sie durchgeführt, um ein Unglück zu verhindern. So wird z.B. beim Kontrollzwang der Heimweg mehrmals abgefahren, um zu überprüfen, dass man keinen Unfall gebaut hat. Am bekanntestes ist der Wasch- und Reinigungszwang. Hierbei werden die Hände, die Wohnung oder die Wäsche mehrmals am Tag in einem klar definierten Ablauf gesäubert. Zu den Zwangshandlungen zählen auch das stereotype Zählen (z.B. von Fenstern) oder das Ordnen von Gegenständen in einer perfekten Symmetrie.
Zwangserkrankungen beginnen meistens in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen. Unbehandelt nimmt die Erkrankung oft einen chronischen Verlauf. Insgesamt sind ungefähr 1,5% der Bevölkerung von einer Zwangsstörung betroffen.